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Mexiko bis Guatemala

Flickflauderparadies, 30.11.2014

Heute reisen wir ins Überwinterungsquartier der amerikanisch-/kanadischen Monarchfalter. Diese fliegen z.T. über 4500 km hierher ins Reserva Mariposa Monarca wo ein einzigartiges Mikroklima herrscht, nur um ein wenig länger zu leben. Die Strasse führt auf über 3500m den Berg hinauf. Dort werden wir von unglaublich vielen mexikanischen Kindern belagert während wir draussen sitzen und ein Feierabendbier trinken. Sie gesellen sich zu uns als ob wir ihre Familie wären und starren uns ununterbrochen an; ein spezielles Gefühl! Die Sonne geht ziemlich früh unter und es wird, ich kann es nicht anders sagen: Arschkalt! Die Temperaturen sinken unter null Grad, die Garndecke weicht der Daunendecke und wir verkriechen uns um 7 Uhr ins warme Nest. Himmel, wir sind doch extra dem Winter entflohen...

1.12.2014 Platten und Militärübernachtung

Wir erwachen und staunen nicht schlecht; auf einer weissgefrorenen Wiese. Die Sonne wärmt schnell und wir steigen die letzten 3 km in Begleitung von Marco-Antonio den Berg hinauf direkt ins Wohngebiet der Monarchfalter. Das Staunen hat kein Ende und wir geniessen diese einzigartige Umgebung in Gesellschaft von Millionen Schmetterlingen. Auf Überlandstrassen fahren wir durch typisch mexikanische Dörfer umd spüren allein schon beim durchfahren das pulsierende Leben. Ein bisschen Leben kommt unserem Vorderrad dafür dann beim überfahren unserer Feinde, den Topes, abhanden. Ein lautes "pffff" zwingt uns zum anhalten; Platten! Das Loch ist bald repariert, die Menschen hier sind wahnsinnig freundlich und hilfsbereit. In den Lagunas de Zempoala glauben wir eine Info anzufahren, irgendwie stehen wir aber eher vor einem mit Barriere verschlossenem Militärstützpunkt. Besser bewacht werden wir wohl kaum je übernachten, denn sie nehmen uns sehr freundlich auf. 

2.12.2014 Warnlampe und Kakteenberge

Die orange Warnlampe vom Fiat gibt nicht auf und leuchtet ununterbrochen weiter! Also steht als erstes Garagensuche auf dem Programm. Der hat ein Gerät zum herausfinden warum das leuchtet! Echt? Ja, aber ohne Update führt das auch nicht grad zu viel Erfolg. Ein Ölwechsel ist dringend nötig und wird gemacht, nach drei Stunden können wir ohne leuchtendes Warnlicht losfahren. Das Navi sollte uns weiter nach Tepotzlan bringen, führt uns aber so sehr in die Irre das wir den Rückweg dorthin nicht mehr antreten wollen. Nach der Lagebesprechung leuchtet doch das doofe Licht wieder! Das sind sogenannte "nicht lustig" Tage! Doch wie immer folgt darauf natürlich Freude: Die Landstrasse Richtung Oaxaca ist der absolute Wahnsinn und wir finden auf einem Hügel zwischen Kakteen und weissblühenden Büschen einen wunderschönen Platz.

3.12.2014 Camping ade

Es sind noch ein paar Stündchen bis wir inmitten der Stadt Oaxaca sind. Das Navi ist gefüttert mit den Koordinaten für den Camping und jagt uns über tausend schmerzende Topes den steilen Hügel hinauf sodas wir fast retour purzeln. Himmel hat das Nerven gekostet. Und; gesucht und gefunden heisst ja noch noch lange nicht das der Platz dann immer noch existiert! Er ist seit 2 Jahren geschlossen. So stehen wir ratlos am Hügel; ich spazier mal um die Hausecke und was sehe ich da? Dieses Wiesenstück würde wunderbar passen! Besitzer finden, fragen, ein Lächeln als Antwort; si si, securo, no problem! So freundlich und spontan haben wir die Mexicanos bis jetzt eigentlich jeden Tag erlebt, wir könnten uns davon eine grosse Scheibe abschneiden! So verbringen wir den Rest des Tages bei diesen freundlichen Leuten im Garten und geniessen es, so richtig mexikanisch untergebracht zu sein. 

4.12.2014 Citerkundung, Monte Albán

Mitten im Verkehrschaos angekommen sinkt unsere Zuversicht einen Parkplatz zu finden. Doch Glückspilze finden einen wo sogar unsere Schmutzfinkenbusslis gewaschen werden; das ist doch mal ein Service. Die Innenstadt ist wunderschön und sehr lebendig: Arkadenbögen, Kirchen, wunderschöne alte Gebäude und ein ein riesiger Markt laden zum flanieren ein. Mit blendend sauberen Gefährten strapazieren wir unsere Nerven über die viel zu grossen Topes hinauf zum Monte Alban. Der Parkplatz unterhalb der superschönen und sehr gut erhaltenen Ruinen liegt wunderbar von Bäumen umgeben. Wir machens uns auf dem Picknickplatz gemütlich; essen frische Flädlisuppe und trinken Apero. Zwei Parkwächter kommen angebraust und reden so lange spanisch auf uns ein bis es stockdunkel ist. Wir verlieren den Kampf um den Schlafplatz, verlassen den schönen Platz und tauschen ihn gegen einen schrägen Halteplatz drei Minuten weiter unten. Fahren im dunkeln ist hier unmöglich, da könnten wir auch gleich in einen Graben fahren.

5.12.2014 Durch den Windkanal 

Frühmorgens gehts weiter über Berg und Tal Richtung Süden ans Meer. Irgendwann reichts uns dann mit fahren und wir würden uns gerne irgendwo hinpflanzen. Leider fahren wir in diesem Moment in Mexikos Windkanal und unsere Busslis tanzen auf der Strasse unter der Leitung des Windes hin und her. Aussteigen unmöglich, hier würden wir gleich davonfliegen. Später lässt der Wind nach, wir wagen den ersten Abstecher zur Platzsuche und landen direkt auf einem Fussballplatz (in Santiago Niltepeg) Super! Bald füllt sich der Platz mit mexikanischen Nachwuchstalenten. Ralf juckts, er verschwindet im Bus, montiert die Turnschuhe und gesellt sich zu ihnen. Sofort wird er aufgenommen, einer Gruppe zugeteilt und sie spielen bis es dunkel wird. Der Trainer möchte uns anschliessend aufs Schulhausgelände zum übernachten einladen und bietet uns an die Duschen zu benutzen. Wieder eine wunderbare mexikanische Begegnung mehr.

6.12.2014 Leicht überhitzt...

Heute gibts wieder mal eine Kurzstrecke mit Übernachtung in Puerto Arrista. Die erste Enttäuschung; wir kommen nicht über die Einfahrt beim Camping. Die Suche geht los und wie es so ist bei 35 Grad kann da leicht das Gemüt ein wenig überhitzen. Ralf fährt mit dem Bus direkt auf dem Sandweg Richtung Meer, ich möchte ihn davon abhalten (aber: auf Frau hört Mann ja nicht!) und schon stecken wir fest. Hilfe naht wie immer schnell, ein Bagger zieht uns raus und als Dankeschön möchten sie Cola und Bier! Das ist abgehakt, wir sind durchnässt, überhitzt und ja; leicht schlecht gelaunt! Ein Spaziergang über den heissen Sand und die Füsse im Meer baden hilft Wunder. Neuen Mutes suchen wir die Umgebung ab und finden ein wunderbares Zuhause am Meer bei einem Strandrestaurant. Mit faulenzen, lesen, schlafen und baden geht wieder ein Tag zu Ende. 

7.12.2014 Fussballfeld in den Izaparuinen

Um aus Puerto Arrista raus zu kommen muss man sich selbst zu helfen wissen...die Strasse gleicht einer Baustelle, Rälfer räumt! Bei einem Stop auf dem Weg zur Grenze nach Guatemala sehen wir den ersten Leguan auf dieser Reise. Kurz vor Guatemala möchten wir uns die Ruinen von Izapa anschauen und versuchen, gleich dort zu übernachten. Die Ruinen sind nicht der Rede wert und der erste Parkplatz wurde uns zu einem überrissenen Preis angeboten. Wir versuchens bei einem anderen Teil (Grupo A&B) und können die Familie (gegen ein bisschen Bargeld) überreden hinter dem geschlossenen Tor die Nacht zu verbringen. Als es etwas abkühlt trudeln plötzlich massenweise Fussballer ein! Zwei Gringos haben ziemlich schnell Turnschuhe an den Füssen, werden eingeteilt und der Kampf geht los. Wir Mädels sitzen auf der Zuschauertribüne, Hunde und Hühner watscheln durchs Feld, es wird viel gelacht. So kann ein Sonntag Abend bei den langweiligsten Ruinen der Welt plötzlich ein wunderbares Erlebnis werden. 

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