15.3.2015 Nicaragua, vom Grenzübertritt zur Schildkrötenaufzucht Eigentlich könnte ich jetzt ein bisschen angeben wie schnell wir den Grenzübertritt geschafft haben! ABER.... wir hatten da so ein kleines Problemchen und das enstand weil wir einfach ein bisschen chaotisch, Datums-/ und Zeitlos leben. 90 Tage Visum gab uns Costa Rica, wir rechnen vom 18.Dezember und prüfen auch das Datum im Pass; da ist ein fetter Stempel: Costa Rica mit einer 18 drauf. Der Typ von der Ausreise schüttelt nur den Kopf als wir ausreisen wollen und will uns eine Busse aufbrummen; Auf dem Ausreisepapier fürs Auto steht 13.3.2015, zwei Tage überschritten. Scheisse, was soll das? Wir haben den Stempel nicht richtig angeschaut, der 18. Costa Rica war der Stempel für die Ausreise nach Panama. Aber das war am 18.1.2015. Eingereist zum ersten Mal sind wir aber am 15.12.2014. So knapp wollten wir es nicht; wir rechnen; 2 mal 31 Tage und 1 mal 28 Tage gibt tatsächlich: Juhuuuuiii wir sind ja solche Glückspilze: 90 und das hier und Heute! Da hat der Typ vom Auto also einen Fehler gemacht. Wir versuchen zu erklären, rechnen ihm vor, er beharrt auf das Datum auf dem Papier. Schwupps, es reicht ihm; wir werden zum Chef ins Büro verfrachtet. Der ist dann ein bisschen netter. Schwupps, sind wir wieder draussen, Sache erledigt, keine Busse; Ausnahmsweise natürlich! Tja, wenn man dumm ist muss man einfach ein wenig Glück haben. Wir fahren nach la Flor zur Schildkrötenaufzucht. Babyschildkrötlis sind geschlüpft und wir dürfen sie in der Dunkelheit zum Meer bringen und dort frei lassen. Der Strand ist menschenleer und bei der Aufzuchtstation leben ein paar Helfer in sehr einfachen Verhältnissen. Als ich aufs Klo muss holt der Militärmann mit dem Maschinengewehr auf dem Rücken erstmal einen Kessel Wasser vom Ziehbrunnen und stellt ihn bereit. Wir müssen uns wieder an die etwas anderen Verhälnisse gewöhnen...
16.3.2015 San Juan del Sur, Kolonialstadt Granada
Auf dem Rückweg von El Flor statten wir San Juan del Sul einen kurzen Besuch ab; ein kleines Surferdörfli im Aufwind von Nicaraguas Tourismus, klein, bunt und lebendig.
Uns zieht es aber weiter nach Granada. Vom Roten Kreuz werden wir freundlich für eine Nacht aufgenommen. Als die grosse Hitze vorbei ist satteln wir die Fahrräder ab und kurven durch die Innenstadt. Wunderschöne Herrschafthäuser im Kolonialstil mit grünen Innengärten, bunte Hausfassaden, ein hektisches Händlerviertel, Sauberkeit und die Aussicht vom Kirchturm werden uns in Erinnerung bleiben. Es ist wie um Jahre zurückversetzt durch eine Filmkulisse zu gehen. Granada ist einfach toll. Wir fahren auch in einen Bezirk ausserhalb der Stadt; da sind natürlich nicht mehr die schönen aufpolierten Häuser der Reichen, sondern die ärmere Gesellschaft, die in Blechhütten lebt. Ich finde kaum den Mut um Fotos zu schiessen und versuche, dabei nicht gesehen zu werden! Mit unserem grossen Auto erregen wir viel Aufmerksamkeit...aber wenn wir gucken dürfen die auch.
17./18.3.2015 Catarina, Laguna de Apoyo
Die Leute vom Roten Kreuz laden uns ein ihr Projekt anzusehen, wir nehmen dankend an, verstehen jedoch den Sinn des Ganzen nicht ganz; ein Garten wo zwischen dem Unkraut Heilpflanzen wachsen, ein selbstgebauter Solarkochherd, Recycling von alten Autoreifen und eine Schafziege werden uns gezeigt. Was die damit machen? Wissen wir nicht. Vom Mirador in Catarina geniessen wir den beeindruckenden Ausblick auf die Laguna de Apoyo, ein wunderschöner Kratersee. Wir schlendern durchs Dörfli und besuchen San Juan del Oriente, das wichtigste Töpferzentrum Nicaraguas. Die Wolken verziehen sich vom Himmel, gerade richtig um hinunter zum Kratersee zu fahren. Beim Hostel Paraiso geniessen wir die tolle Anlage und baden im Süsswasser, einfach herrlich. So herrlich, das wir spontan noch einen Tag verlängern. Für Morgen haben wir eine Nachttour auf dem Volcan Masaya gebucht.
19.3.2015 Nachttour Vulkan Masaya
Wir chillen noch ein bisschen an der schönen Lagune und machen uns anschliessend bereit für die die gebuchte Nachttour auf dem Vulkan; (Turnschuhmontage; autsch, sind die Dinger plötzlich eng und
heeeeeiiiisssss!!!!) ein Erlebnis sondergleichen!!! Der aktive Vulkan bricht immer wieder aus, der Ausblick von oben ist herrlich! Wir bewandern mit einem Führer beim Sonnenuntergang die nach
Schwefel stinkenden aktiven und die nicht stinkenden inaktiven Krater und kraxeln 180m tief in eine Fledermaushöhle hinein wo uns die Dinger im stockdunkeln um die Ohren schwirren.
Horrorfilmmässig! Sogar Schlangen bekommen wir zu Gesicht! Zuguterletzt dürfen wir sogar noch im Park übernachten! Hier in Nicaragua sieht man solche Dinge, im Gegensatz zu Costa Rica, ohne das
man das Gefühl hat, wir haben den Sechser im Lotto gewonnen; gut sind wir so geduldig :-)!
20.3.2015 Radwechsel, Leon, Las Peñitas
Unser Hinterrad verliert ständig Luft, wir lassen es prüfen und tauschen gleich die Hinterräder mit den Vorderen aus. In der Zwischenzeit lernen wir einen Ami kennen der schon lange hier in
Nicaragua lebt, er rät uns von Managua City ab wie schon viele andere; wir lassen das dann mal besser bleiben. Beim einkaufen sind wir sehr überrascht über den tollen Laden, sowas gibts echt
hier?! Mit bewachtem Parkplatz, sauber und natürlich auch nett angepassten Preisen für Ausländer! Weiter gehts an die Laguna Xiloa wo wir wieder Gebiete durchqueren die uns zum Nachdenken
anregen. Immer wieder nehmen wir uns vor diese Bilder ganz fest im Hinterkopf zu behalten wenn wir mal wieder in der in der Versuchung sind "Probleme" zu haben. In Leon besteigen wir barfuss das
Dach der Kathedrale und geniessen den wunderbaren Ausblick. In der Markthalle sehen wir dann, wie die Einheimischen einkaufen, dieser Laden vom Morgen kommt uns geradezu überheblich vor. In Las
Peñitas dürfen wir beim Hotel Barca de Oro auf dem Parkplatz übernachten. Beim Nachtessen sitzen neben uns zwei Schweizer, Claudia und Guggi, welche hier leben und sich für ein Pojekt mit Kindern
aus schwierigen familiären Verhältnissen engagieren. Morgen dürfen wir dieses Projekt besuchen und ich kann beim kochen helfen.
21.3.2015 Son Flora, Hilfswerk für Kinder
Mary, eine quicklebendige Schweizerin mit gutem Mundwerk leitet diese Institution seit sieben Jahren. Claudia, die uns eingeladen hat, ist seit 6 Wochen hier als Volunteer. Wir hören traurige und
absolut schockierende Geschichten; Diese Kinder bekommen Schläge, werden Vergewaltigt, die Eltern kümmern sich weder um Ihre Gesundheit noch sonstwas. Sie sind eigentlich nur geboren um zu
arbeiten und sich später um ihre Eltern zu kümmern. Hier im Son Flora bekommen sie für ein paar Stunden Liebe, jemanden der Ihnen zuhört, bei den Hausaufgaben hilft, wenn nötig ärztliche
Versorgung und etwas warmes zu Essen. Nach ein paar Stunden verlassen wir das Haus, der Kopf ist voller Gedanken und wir ziemlich erschüttert; all das so nah mit zu erleben ist ziemlich heftig!
Am Abend sind wir eingeladen um mit den Leuten von der Organisation zu Essen. Ein gemütlicher, feuchtfröhlicher Abend mit herrlich frischen Langusten, Barbesuch und Beachparty. Wir danken Euch
für dieses eindrückliche und unvergessliche Erlebnis und wünschen dem Son Flora und den Mitarbeitern viel Kraft um weiter zu machen.
22.-/23.3.2015 Esteli, Wasserpumpe defekt
Claudia kommt zur Verabschiedung nochmals vorbei, bei Klatsch und Tratsch vergeht die Zeit und wir machen uns erst gegen Mittag auf den Weg. So landen wir nach 3 Stunden Fahrt in Esteli wo wir
auf dem Platz Thomas und Claudia kennen lernen. Als wir das Wasser einstellen möchten versagt die Wasserpumpe....Wir verbringen den ganzen nächsten Tag auf der Suche nach einer Neuen oder
jemanden der sie reparieren kann; leider erfolglos!!! Jetzt campen wir halt ein bisschen weniger luxuriös, ohne fliessendes Wasser... und versuchen das kleine Scheisserchen zu bestellen und uns
irgendwohin schicken zu lassen.
24.3.2015 Riesenspass im Somoto Canyon, Grenzübergang Honduras
Mit Führer Roy und Schwimmwesten bewaffnet machen wir uns auf den Weg in die Tiefen des Canyons hinein. Im warmen Wasser gehts schwimmend, jumpend und wandernd durch die gigantische Schlucht. Zum
Ende des vierstündigen Abenteuers werden wir von einem Ruderboot abgeholt und fahren ein Stück auf dem gemütlichen Fluss bevor wir die Wanderung zurück wieder antreten. Das war echt cool! Da wir
noch genügend Zeit haben nehmen wir gleich danach den Grenzübergang nach Honduras in Angriff. Bei der Einreise nach Honduras merkt dann Chaot Carmen das dies die falsche Grenze ist, naja, jetzt
gibts kein zurück mehr! Zum Glück sind wir Spontanplaner, viele Wege führen zum Ziel. Die Platzsuche war eigentlich schon erledigt, aber nicht auf dieser Route! Das heisst wir müssen ohne
Hilfsmittel wie Internet und Tipps eine sicheren Platz finden. Aber für Glückspilze wie uns kein Problem. Wir fahren Richtung Choluteca über gute Strassen in der Abendsonne durch wunderschöne
Landschaft, fragen einmal nach und siehe da: Bewachter Hotelparkplatz, Pool, Duschen, WC, Bar, Wifi....alles umsonst und supergemütlich!
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Hampi und Dani (Sonntag, 22 März 2015 12:01)
Hoi ihr zwei - immer wieder spannend bi eu innezluege. Schö das es eu guet got!!!
Jo Ziit lauft enorm. Üs gots guet mer freued üs uf d'Osterferie. Hend jetzt äs paar Früeligstäg gha, aber hüt morge isches scho wieder ganz äs bitzeli puudered gsi. Wünsched eu wiiterhin viel gfreuts - ganz liebi Grüess